schlaflos

Wenn innere Unruhe uns nicht schlafen lässt

Gesunder Schlaf ist die Basis unserer Reparaturmechanismen und Regenerationsprozesse. Ohne ihn verschlechtert sich das Abwehrsystem, verringert sich die Gedächtnisleistung und verschlechtert sich die Wundheilung. Wer kennt es nicht: Kommen wir einmal nicht zur Ruhe, stehen wir wie gerädert auf. Wiederholt sich die Schlaflosigkeit, leeren wir sukzessive unsere Batterien. Der Schlaf läuft in Zyklen mit verschiedenen Schlaftiefen ab, welche sich pro Nacht vier bis fünf Mal wiederholen. Gesteuert wird er durch zwei ineinandergreifende Prozesse. Dem zirkadianen Schlafrhythmus und der Schlafhomöostase. Während ersteres mit dem abends verstärkt ausgeschütteten Melatonin zusammenhängt, ist die Homöostase von unserem verbrauchten Energietreibstoff abhängig. Je mehr Abbauprodukt Adenosin vorhanden ist, desto müder werden wir, damit es im Schlaf wieder regeneriert werden kann.

 

Schlafhygiene hilft, die steuernden Prozesse zu unterstützen.

Meiden Sie:

  • Kaffee nach 15 Uhr – er ist der Gegenspieler des Adenosins und blockiert dessen Rezeptoren. Sind sie blockiert, kann auch Baldrian nicht wirken.
  • Blaues Licht am Abend (das heißt Arbeiten am Computer oder Fernsehen vor dem zum Bettgehen) – dadurch wird der Melatoninspiegel aktiv reduziert.
  • Scharf würzige Speisen – sie wirken kreislaufanregend.
  • Zu spätes Essen und schwer verdauliche Speisen
  • Überhitzte Räume

 

Positiv wirken sich hingegen folgende Maßnahmen aus:

  • Gutes Durchlüften vor dem Schlafengehen
  • Kühle Raumtemperatur
  • Richtige Matratzen – beachten Sie Durchlüftung und Härtegrad
  • Atmungsaktive Bettwäsche

 

Was aber tun, wenn der so heilsame Schlaf nicht kommen will oder man in der Nacht immer wieder munter wird?

Schlafstörungen, denen keine organische, endokrine oder psychiatrische Ursache zugrunde liegen, sind mit phytotherapeutischen Methoden gut behandelbar. Mit Heilpflanzen wie Baldrian, Hopfen, Lavendel, Melisse, Passionsblumenkraut sowie Rhodiola rosea kann zielgerichtet der Körper unterstützt werden. Dabei spielen die ursächlichen Faktoren für Schlaflosigkeit eine bedeutende Rolle in der Behandlung. Denn auch Heilpflanzen sollten individualisiert eingesetzt werden. So wird bei allgemeiner Überreizung durch Stress zunächst Melisse zum Ausgleich des vegetativen Nervensystems gegeben. Bei Einschlafstörungen ist der Hopfen ein probates Mittel, hingegen wirkt schlafvertiefend Baldrian, weil er viel später in der Wirkung ansetzt. Sinnvoll ist auch eine Kombination aus den drei Pflanzen.

Liegt die Ursache der Schlaflosigkeit in nervöser Unruhe mit eventuell melancholischer Gemütslage so ist den Heilkräften der Passionsblume Vorzug zu geben. Aber auch das Adaptogen Rhodiola Rosea, eine Pflanze, welche die Widerstandskraft erhöht, kann guten Schlaf unterstützen. Vor allem dann, wenn wir im Leben gerade eine Umbruchsphase durchmachen und die psychische Belastung neben dem alltäglichen Stress enorm ansteigt.

Wer lieber nichts einnehmen mag, kann auf die Kräfte der Aromatherapie vertrauen. Ätherisches Lavendelöl wirkt hervorragend, um zu regenerieren. Über Haut und Atemwege resorbiert wirkt es über das limbische System und lässt uns ruhiger werden. Am besten kann es vor dem zu Bett gehen als Bad angewandt werden. Hierbei ist zu beachten, dass die Badetemperatur nicht zu hoch ist (nicht über 38°C) und die Verweildauer im Bad zwischen 15 und 20 Minuten beträgt. Anschließend sollte man gleich ins Bett und die wohltuende Erholungsphase einfach auf sich wirken lassen.